Den widrigen Platzbedingungen auf dem Ausweichplatz des TSV Böhringen, sowie den Wetterkapriolen war es geschuldet, dass schon vor Spielbeginn klar war, dass die Zuschauer sicher kein spielerischer Lerckerbissen erwarten würde. Außerdem zeigte sich die Reserve der SGM Dietingen/Böhringen zumindest kämpferisch und läuferisch weit weniger schwach, als es der Tabellenplatz vermuten lassen würde.
So entwickelte sich von Beginn an ein sehr zerfahrenes Spiel mit vielen – dem Platz geschuldeten – technischen Fehlern auf beiden Seiten und einer Menge Standardsituationen. Unsere Elf war dennoch die erste halbe Stunde des Spiels feldüberlegen und hatte über das gesamte Spiel hinweg gesehen auch die besseren, weil klareren Torchancen aus dem Spiel heraus. Die beste Torchance im ersten Durchgang hatte dann Mladen Nikolic nach einer Flanke vom rechten Flügel. Leider entschied er sich gegen eine Direktabnahme aus kurzer Distanz und beim Versuch den scharf herein geschlagenen Ball zu stoppen, prallte der Ball ein paar Zentimeter zu weit vom Fuß, sodass der Torhüter noch eingreifen konnte. Die SGM war derweil vor allem bei Standardsituationen latent gefährlich und 15 Minuten vor Ende des ersten Durchgangs, bekamen sie eine regelrechte Serie von Eckbällen zugesprochen, die aber von unserer Elf insgesamt gut verteidigt wurden. Nur einmal kam ein Böhringer frei zu Kopfball und unsere Elf hatte in dieser Situation Glück, dass der Ball über das Gehäuse ging.
Nach der Halbzeitpause entwickelte unser Team mehr Druck und nach 60 Minuten ging man dann auch verdient mit 1:0 in Führung. Nach einer – teils zufälligen – Kombination am gegnerischen Sechzehner, prallte der Ball vor die Füße von Daniel Heizmann, welcher aus rund 18 Metern platziert mit der Innenseite ins lange Eck zum Führungstreffer abschloss.
Ärgerlich war es dann, dass man im Anschluss etwas den Faden verlor und in Mittelfeld und Angriff keinen Zugriff mehr auf die Gegenspieler im Zweikampf fand.
Nichts desto trotz hatte man in der 70. Minute die ganz große Chance das Spiel mit dem 2:0 siegreich zu gestalten. Nach Doppelpass mit Mladen Nikolic im Mittelfeld, tankte sich Rechtsverteidiger Marvin Schwenk bis in den Sechzehner der SGM durch. Wohl hätte er auch selbst abschließen können, geriet aber aus der Bewegung heraus etwas zu weit nach rechts, sodass der Winkel zum Abschluss zu spitz wurde. Sein suboptimaler Querpass auf gleich drei mit gelaufene VfL-Spieler wurde von diesen eben so suboptimal verarbeitet, sodass die ganz große Chance dem Spiel einen Deckel aufzusetzen am Ende ohne Torabschluss verpuffte.
Es kam, wie es kommen musste: Weil man sich nun kaum mehr aus der eigenen Hälfte lösen konnte, zeichnete sich der Ausgleichstreffer immer mehr ab. In der 80. Spielminute verursachte man circa 35 Meter vor dem eigenen Tor einen eher unnötigen Freistoß. Der Ball aus dem Halbfeld geriet für Behelfs-Keeper Lars Merz – welcher ansonsten eine sehr solide Leistung im Tor zeigte – länger und länger und fiel letztlich hinter ihm unter die Latte zum Ausgleich ins Tor.
Weil es kaum ein Spieler schaffte an seine eigene Topleistung anzuknüpfen und unter den gegebenen Bedingungen, muss man an so einem Tag auswärts auch einmal mit einer Punkteteilung gegen einen schwächeren Gegner leben können; auch weil das Spiel insgesamt weit weniger bitter, wie z.B. gegen Villingendorf II oder Hochmössingen verlief und in Böhringen Mannschaften wie Stetten-Lackendorf auch bereits strauchelten.