Bereits vor dem Spiel waren zwei Dinge klar:
1. Die Wahrscheinlichkeit, dass der VfL auch in der Rückrunde irgendwann wieder ein Spiel verlieren würde, war ziemlich hoch.
2. Dass dies Auswärts gegen die starken Seedorfer auf Kunstrasen passieren könnte, war nicht unwahrscheinlich.
Betrachtet man aber den Spielverlauf, so hätte eigentlich keine der beiden Mannschaften mehr als einen Punkt verdient, denn der VfL zeigte vor allem in der Offensive kein gutes Spiel, aber auch der stark eingeschätzte SVS II blieb über weiter Strecken harmlos und so sahen die Zuschauer kein echtes Spitzenspiel, sondern einen ereignisarmen und eher durchschnittlichen Kreisliga B-Kick.
Weshalb die Seedorfer das Spiel trotzdem gewannen, lag hauptsächlich an einer besonders schwachen ersten Halbzeit unserer Elf. Das Tor des Tages war dann auch eher ein Gastgeschenk, als ein schön herauskombiniertes Tor. Nach rund zehn Minuten versäumte man es vor dem eigenen Sechzehner entschieden zu klären und verlor den Ball in einer unübersichtlichen Situation. Im Anschluss stand man im Defensifverbund – aufgrund des unerwarteten Ballverlusts – einfach schlecht und die Seedorfer bedankten sich anschließend artig mit dem Tor des Tages. Weiterhin sollte man – zumindest für die erste Halbzeit – anerkennen, dass es die Seedorfer waren, die wesentlich mehr in das Spiel investierten und letztendlich den besseren Fussball zeigten. Der VfL zeichnete sich im ersten Durchgang durch eine unerklärliche Passivität aus. Halb-Chancen gab es für den VfL nur nach Standards, wobei ein Schuss von Simon Hess vom Sechzehnereck – der zu zentral geriet – die erwähnenswerteste Torchance im ersten Durchgang blieb.
Im zweiten Spielabschnitt zeigte der VfL immerhin Moral und versuchte noch einmal auf den Ausgleich zu drücken. Insgesamt blieb man aber aus dem Spiel heraus zu harmlos und die – an einer Hand abzählbaren – Fernschüsse setzten den SVS-Keeper nicht wirklich unter Druck. So blieben unzählige Standardsituationen für den VfL, die sich vor allem in der Schlussphase noch weiter häuften, das Mittel der Wahl. Neben Petrus schien aber auch Fortuna an diesem Tag nicht auf Seiten des VfL’s zu sein, denn – neben den schlecht ausgeführten Standards – hatte immer ein SVS-Spieler den Fuß oder den Kopf dazwischen und die Bälle, die einen VfL-Spieler erreichte gerieten allesamt schwach neben oder über das Tor. Tatsächlich fiel noch ein Tor für den VfL, welches aber aufgrund einer – wohl berechtigen – Abseitsstellung aberkannt wurde. Und auch Edel-Joker Lars Merz konnte seine Serie von zuvor 3 Einwechslungen mit 3 Toren nicht fortsetzen und die beste Gelegenheit des Spiels nicht nutzen, als der SVS-Keeper den Ball nach einem Standard fallen ließ, aber Lars im anschließende Gestochere den Kürzeren zog.